Haubergeon


Haubergeon nennt man ein kurzes mittelalterliches Kettenhemd mit kurzen Ärmeln. Dabei handelt es sich um ein Kurz- oder Halbarmkettenhemd das bis zur Mitte des Oberschenkels reicht und nicht geschlitzt ist.
Eine genauer kann man es nicht festlegen, da es keine Norm im Mittelalter gab, die die genauen Maße vorgeschrieben hätte. Ein Haubergeon kann also Ärmel haben die nur knapp in den Oberarm ragen oder fast bis zum Ellenbogen gehen und kann in der Länge von fast hüftlang (Gjermundbuhemd) bis knapp über die Knie reichen.




Das Wort „Haubergeon“ leitet sich aus dem Wort Hauberk ab und bedeutet „Kleiner Hauberk“. Der Hauberk ist ein Kettenhemd mit langen Ärmeln, das bis zu den Knien reicht und geschlitzt sein kann.




Kurzärmeliges Kettenhemd, sogenannter Haubergeon

Der Haubergeon gilt als typisches frühmittelalterliches Kettenhemd und im speziellen auch als Wikinger Kettenhemd, da die bisherige Quellenlage darauf hindeutet, dass die Wikinger bis zur Jahrtausendwende keine Langen Kettenhemden (Hauberk) getragen haben.


Das der Haubergeon trotzdem sehr viel häufiger auf Bildquellen und in Funden auftaucht als der Hauberk erklärt sich daraus, dass nur sehr hochgestellt Persönlichkeiten das Geld hatten sich ein Kettenhemd zu leisten, da es nicht nur ein Vermögen kostete sondern zwei.
Es gibt bislang die Vermutung, dass es sich bei den Kettenhemdringen im Frühmittelalter ausschließlich um Rundringe gehandelt hat. Die frühesten Belege für Flachring Kettenhemden stammen aus dem 14. Jahrhundert. Kettenhemden aus unvernietetem Geflecht konnten bislang nicht nachgewiesen werden für diesen Zeitraum. (Falls jemand dazu was gefunden hat, nur her damit!)

Der Haubergeon hat seine Blütezeit zweifellos im Frühmittelalter. Da ein Kettenhemd aber sehr teuer war erhielt sich der Haubergeon noch bis ins 16. Jahrhundert, da man ein altes Hemd nicht wegwarf und Kettenhemden die im Spätmittelalter in Massen für die Fußtruppen hergestellt wurden aus Kostengründen kürzer waren.

Haubergeon von GDFB

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